Buchprojekt: Zeugen Jehovas

Mein neustes Buchprojekt in Zusammenarbeit mit Esther Gebhard dreht sich um das Leben in der Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas. Es eine Autobiografie und erzählt von Esthers persönlichen Erlebnissen mit der Organisation. Jahrzehntelang hatten die Doktrinen dieser Glaubensgemeinschaft Einfluss auf ihr Sein und Handeln

Eine Suche mit wenig Spuren

Als Autor oder Journalist ziehe ich natürlich für meine Recherchen auch das Internet zurate. Es ist voll mit Wissen und bietet Informationen für so viele Themen, mögen diese auch noch so klein sein. Nicht so bei den Zeugen Jehovas, zumindest nicht Bereichte von objektiven Außenstehenden oder Medien. Neben der Homepage der Glaubensgemeinschaft gibt es zwar einen Wikipedia-Eintrag, Medienberichte über Aussteiger und wenige Webseiten, die sich mit der Glaubensgemeinschaft auseinandersetzen, aber das war es auch schon.

Es ist schwer, an unabhängige, aber vor allem objetktive Informationsquellen zu kommen. Mich interessiert zum Beispiel die Auseinandersetzung mit dem Untergangsglauben aus psychologischer Sicht und viele andere Themen. Natürlich finden sich auf den Webseiten der Zeugen Jehovas viele Informationen, aber diese sind nicht kritisch. Generell scheinen sich wenige Wissenschaftler oder Instanzen mit diesem Thema zu beschäftigen. Die Zeugen Jehovas sind vielen Menschen ein Begriff, doch was genau verbirgt sich dahinter? Und schadet diese Gemeinschaft Menschen? Diese Fragen beschäftigen mich bei meiner Recherche für das Buch sehr.

Wer sind die Zeugen Jehovas

1870 gründete Charles Taze Russel einen Bibelkreis, weil ihn einige Lehre seiner Kirche irritierten. Er studierte sehr intensiv die Bibel und faszinierte sich für die Geschichten über die Endzeit, Armagedon oder wie die Zeugen Jehova heute sagen, „Harmagedon“.
Der von Russel ins Leben gerufene Bibelfroscherkreis wurde wenig später als „Internationalen Vereinigung Ernster Bibelforscher“ zum Vorläufer der Zeugen Jehovas.
In Deutschland werden bis 2001 die Zeugen Jehovas auf über 190 000 aktive Mitglieder geschätzt.

Auszug aus aktuellem Manuskript

„Es ist ein milder Novembermorgen, nebelig und unbehaglich. Dieser November, so das Radio, ist einer der drei wärmsten Novembermonate seit 1881. Mein Wintermantel liegt zu Hause. Ich trage Turnschuh, Jeans und einen schwarzen Pullover. Heute ist mein neununddreißigster Geburtstag und vielleicht auch mein Todestag.
Die Finger klammern sich an das Lenkrad. Mein Halt für die nächsten zwei Stunden. Ich folge nur mit Mühe der Route nach Oberstdorf. Die Angst, meine Töchter und mein Mann könnten mit mir und wegen mir und meinem Vorhaben in der von Gott losgetretenen Endzeitschlacht „Harmagedon“ sterben, ist groß. In „Harmagedon“ sterben die Menschen, welche nicht an Gott und seine Organisation, also die Zeugen Jehovas, glauben, nicht nach seinen Maßstäben leben oder sich nicht fügen. Und ich füge mich seit neunzehn Jahren nicht mehr, wenn auch nur mit meiner Abwesenheit in der Gemeinschaft. Dennoch üben die Lehren der Zeugen Jehovas Kontrolle über meinen Verstand aus. Die in Kindertagen begonnene Gedankenkontrolle funktioniert einwandfrei. Ich möchte diese Glaubensgemeinschaft, diese furchteinflößende Religion loswerden, mich von ihnen befreien. Deswegen gehe ich freiwillig in eine Klinik.“

Alle Rechte liegen bei den Autoren Esther Gebhard & Lolita Büttner

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